BUND-Kreisgruppe Warendorf

Die Insektenburg – Ein Lebensraum für Wildbienen & Co.

20. September 2020 | Lebensräume, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Schmetterlinge, Wildbienen

Unter dem Motto "Wir nehmen die Herausforderungen an und wollen dem Artenverlust etwas entgegensetzen!" wurde im Frühjahr vom Kreis das "Aktionsbündnis für Artenvielfalt – der Kreis Warendorf summt und blüht" aus der Taufe gehoben.

Die neue Insektenburg auf dem Kreishausgelände in Warendorf. Die neue Insektenburg auf dem Kreishausgelände in Warendorf.  (H. Wagner)

Ein Ziel dieses Bündnisses ist die Förderung der Artenvielfalt auf kreiseigenen Flächen. Als Auftakt für artenreiche Kreisliegenschaften wurde am Kreishaus eine Insektenburg angelegt.

Die Projektidee einer Insektenburg zur Förderung von Insekten und insbesondere Wildbienen wurde von der BUND-Kreisgruppe Warendorf an das Amt für Planung und Naturschutz herangetragen. Das ursprüngliche Konzept wurde von Dipl.-Ing. Hans-H. Stamer aus Kuddewörde (Schleswig-Holstein) erarbeitet und im April 2018 zum ersten Mal erfolgreich baulich umgesetzt.

Bei der Insektenburg handelt es sich im Wesentlichen um eine nach Süden ausgerichteten Fläche aus lehmigem Sand, die nach Norden durch eine Böschung aus Oberbodenmaterial begrenzt wird. Mit der Aufschüttung einer Sandböschung ist es nicht getan: sie muss bei Trockenheit feucht gehalten werden und am Böschungsfuß sollte eine kleine Mulde als Tränke angelegt werden.

Die Böschung wird zudem mit einer insektenfreundlichen Blühmischung angesät. Hier eignet sich ganz besonders die vom Kreis Warendorf angebotene "Warendorfer Mischung", aber es können natürlich auch bienen- und insektenfreundliche Stauden angepflanzt werden – am besten in unserer Region vorkommende heimische Pflanzenarten.

In der Sandböschung können insbesondere Wildbienen und Hummeln, aber auch Schwebfliegen und andere bodenbewohnende Insekten Nistgänge für die Aufzucht des Nachwuchses anlegen.
Wildbienen leben anders als Honigbienen meist als Einzelgänger. Ihre Nistgänge legen sie im Boden aber auch in Pflanzenstängeln, Totholz und Mauernischen an.

Aktuell sind in Deutschland ca. 585 Wildbienenarten bekannt. Etwa 40% davon sind bundesweit in ihrem Bestand gefährdet. Wildbienen sind an heimische Wildpflanzen angepasst. Etwa ein Drittel ist sogar auf ganz bestimmte Pflanzen bzw. Pflanzenfamilien angewiesen. Vor diesem Hintergrund rufen wir dazu auf, in Gärten, oder auf anderen Freiflächen in allen Städten und Gemeinden des Kreises Warendorf eine solche Insektenburg anzulegen.

Hier können Sie den Bauplan für eine eigene Insektenburg mit einer Anleitung herunterladen.

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