BUND-Kreisgruppe Warendorf

Aktion "Was uns so im Kreis Warendorf aufgefallen ist"

Eine neue Aktion des BUND Warendorf. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Impressionen.

Wie positiv sich Straßenbäume für das Ortsbild auswirken, zeigt dieses Beispiel aus Telgte. Wie positiv sich Straßenbäume auf das Ortsbild auswirken, zeigt dieses Beispiel aus Telgte.  (BUND Warendorf)

Der Schutz von Tier- und Pflanzenarten ist vielen Menschen ein wichtiges Anliegen.

Wer sich als Naturfreund*in aufmerksam durch den Kreis Warendorf bewegt, macht erfreuliche, aber leider oft auch unerfreuliche Beobachtungen.

Mit dieser neuen Rubrik möchten wir durch positive und negative Beispiele den Blick auf die Natur schärfen und für Verbesserungen sensibilisieren.

Wer möchte, kann uns mit einem Foto und einer kurzen Erläuterung Anregungen geben. Keine Privatperson soll an den Pranger gestellt werden. In unregelmäßigen Abständen möchten wir Beiträge veröffentlichen.

Schicken Sie uns Ihre Beobachtungen! ... an kontakt(at)bund-warendorf.de.


 

Plastikzäune erobern unsere Gärten

Immer häufiger sind sie in unseren Siedlungen zu sehen: Sichtschutzstreifen aus Plastik, die in Stabgitterzäune eingeflochten sind.

Ein Zaun mit Sichtschutzstreifen aus Plastik. Ein Zaun mit Sichtschutzstreifen aus Plastik.  (BUND Warendorf)

Aber auch geschlossene Kunststoffplatten in vielen Variationen werden im Handel angeboten. Alle Formen haben einen unbestreitbaren Vorteil: In Zeiten verdichteten Bauens schaffen sie den Bewohnern eines Hauses schnell ein Stück Privatsphäre. Und das preisgünstig, platzsparend und pflegeleicht.

Sind die Kunststoffzäune schön? Offensichtlich gehen die Meinungen da weit auseinander. Über Ästhetik kann man streiten. Nicht aber über die ökologische Bewertung. Dass der Plastikverbrauch unsere Umwelt in vielfältiger Weise belastet  - von der Herstellung bis zur Entsorgung -, ist inzwischen allgemein bekannt. Die effektivste Abhilfe: Plastikprodukte möglichst aus dem Alltag verbannen. Also besser ein Sichtschutz aus Holz statt aus Plastik.

Ein natürlich mit Efeu bewachsener Zaun als Sichtschutz. Ein natürlich mit Efeu bewachsener Zaun als Sichtschutz.  (BUND Warendorf)

Am besten allerdings ist ein lebender Zaun. Ein Stabgitterzaun kann durch eine Berankung mit Efeu zu einem Paradies für Insekten werden. Der BUND Warendorf empfiehlt: Bei einer randlichen Bepflanzung mit Hainbuchen wird der Zaun Teil einer Hecke, die Lebensraum für Vögel und andere Tiere bietet. Untersuchungen haben gezeigt: Je mehr Naturvielfalt in der Wohnumgebung vorhanden ist, desto größer ist die Wohnzufriedenheit der Bewohner.


 

Baumfrevel in Sassenberg

Wer in Sassenberg über die Schürenstraße, den Lappenbrink oder den Klingenhagen geht, übersieht sie fast: 2,50 m hohe Baumstümpfe links und rechts der Straßen.

Ein weitere Rotdorn, der so heruntergeschnitten wurde, das er sich kaum zu einem vitalen Stadtbaum entwickeln kann. Ein Rotdorn, der so heruntergeschnitten wurde, dass er sich kaum zu einem vitalen Stadtbaum entwickeln kann.  (BUND Warendorf)

Im letzten Winter wurden hier Rotdornbäume so radikal zusammengeschnitten, dass nur noch der Stamm blieb. Alle Äste wurden bis auf kleine Stummel gekappt.
An diesen Straßen ist von Natur nichts mehr zu sehen. Die gekappten Bäume bieten - auch wenn das Grün am Stammende wieder zum Vorschein kommt – einen trostlosen Anblick!

Die biologischen Abläufe in diesen Bäumen sind nachhaltig gestört. Ein Baum ist ein Lebewesen, ein  unteilbares Ganzes aus Wurzelsystem, Stamm und Laubkrone. In den Blättern findet die Photosynthese statt, die den gesamten Baum mit Nährstoffen versorgt und nebenbei den für Menschen und Tiere lebensnotwendigen Sauerstoff erzeugt. Je gesünder ein Baum, desto größer seine Krone und umgekehrt.

Diese Bäume haben fast gar keine Laubkrone mehr. Sie werden die für den Verschluss der Schnittstellen notwendigen Nährstoffe nicht zur Verfügung stellen können. Pilze und Bakterien werden eindringen und Fäulnis wird einsetzen. Das Wurzelsystem, ohnehin beeinträchtigt durch kleine Baumscheiben, wird nur unzureichend mit Nährstoffen versorgt werden und schrumpfen. Die Versorgung des Baums mit Wasser wird immer schwieriger werden.

Diese Baumkarikaturen sollte man möglichst bald entfernen und durch Neuanpflanzungen mit großen Laubbäumen ersetzen, die dann dauerhaft betreut werden.