Zwei Jahre nach der Gründung des Nordrhein-Westfälischen Landesverbandes des BUND wurde unsere BUND-Kreisgruppe Warendorf 1978 von Franz Graeber, einem Biologielehrer und Ornithologen aus Sendenhorst, gegründet. Es war die Zeit, in der der kritischen Bevölkerung die umweltpolitischen Defizite auf allen Ebenen auffielen und ein großer Handlungsbedarf deutlich wurde. Waldsterben, Gewässerbelastungen, Luftverschmutzung, Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust der Artenvielfalt und die Planung und der Bau von AKWs waren die großen Themen.
Unsere neugegründete Kreisgruppe etablierte sich nicht nur kreisweit, sondern war durch zusätzliche Gründungen von Ortsgruppen - wie in Wadersloh, Oelde, Telgte, Warendorf und Sendenhorst - auch auf kommunaler Ebene einige Jahre präsent. Auf Exkursionen, Informationsveranstaltungen sowie in Arbeitsgruppen griffen wir im Kreis Themen auf, die viele Menschen interessierten: so zum Beispiel die Veränderung der Umwelt durch die intensive
Landwirtschaft, den dramatischen Schwund bei Pflanzen und Tieren, Mülltrennung, Streusalz, Waldsterben, Fassadenbegrünung und Abfallvermeidung, besonders auch die Verbrennung von diversen Stoffen in der Beckumer Zementindustrie – vielfach Themen, die auch heute noch nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Auch praktische Arbeitseinsätze, zum Beispiel die Betreuung von Krötenzäunen, das Schneiteln von Kopfweiden und Heckenkartierungen, gehörten in den ersten Jahren zu unseren Aufgaben.
Mit Annette Brandenfels aus Albersloh wurde ein Mitglied aus unserer Kreisgruppe für drei Jahre zur Landesvorsitzenden gewählt (1989-1992). Von 1989 bis 1993 konnten wir gemeinsam mit dem NABU auf eine Reihe von Fachkräften bei der Entwicklung und Verbreitung von Naturschutzthemen zurückgreifen. Sie waren vom NABU/BUND-geführten "Naturschutzzentrum" in Ahlen im Zuge von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen angestellt worden.
1991 gründeten Birgit Hoppe und Michaela Pohl die erfolgreiche "BUND-Kinder- und Jugendgruppe Neubeckum" unter dem Motto "Natur erforschen, erleben und schützen". Unter der Leitung von Irmgard und Bertold Hoppe wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Mit dem Übergang der Jugendlichen in eine berufliche Ausbildung bzw. ins Studium und dem Tod unseres Mitglieds Bertold Hoppe löste sie sich 2014 auf.
Zusammen mit dem DBV/NABU und dessen Jugendorganisation NAJU sowie später noch mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem "Erntebund" gaben wir von 1986 bis 2002 regelmäßig vierteljährlich den "Regenbogen" heraus. Er bot eine bunte Plattform von Umwelt- und Naturschutzthemen speziell aus dem Kreis Warendorf.
Seit dem Tod von Franz Graeber 1997, der mit Unterbrechungen etliche Jahre Vorsitzender war, wird unsere Kreisgruppe von einem Vorstandsteam geführt.
Seit über 40 Jahren besteht nun die BUND Kreisgruppe Warendorf und setzt sich für den Natur- und Umweltschutz ein. Die Themen bestimmen die ehrenamtlich Aktiven selbst.
Die BUND Kreisgruppe Warendorf heute...