BUND-Kreisgruppe Warendorf
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Von Moorfröschen und Irrlichtern

09. November 2024 | Lebensräume, Moore, Nachhaltigkeit, Naturschutz

Exkursion der BUND-Kreisgruppe Warendorf in das Große Torfmoor nach Lübbecke.

 (Rita Gernet)

Unter fachkundiger Führung erlebten die Teilnehmer das größte noch verbliebene Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen als faszinierenden Lebensraum gefährdeter Arten. So konnte der blaue Moorfrosch um diese Jahreszeit zwar nicht mehr gesichtet werden, jedoch moortypische Pflanzen wie der fleischfressende Sonnentau und natürlich die Baumeisterin der Moore, nämlich das Torfmoos. Es ist eine etwa 3 Zentimeter kleine Pflanze, die unten abstirbt und oben weiter wächst und so die Torfschicht bildet. Diese wächst dadurch um einen Millimeter im Jahr, so dass sich in 100 Jahren eine zehn Zentimeter dicke Torfschicht gebildet hat. Das Große Torfmoor ist heute noch weitgehend intakt, da das Torf nie maschinell, sondern nur per Hand abgebaut wurde. Da inzwischen 95 Prozent unserer ursprünglichen Moore durch Trockenlegung und Torfabbau verloren gegangen sind, gehört das Große Torfmoor zu einem unserer Naturjuwele. Die Exkursionsteilnehmer erfuhren zudem, dass ein Moor ein Kohlendioxyd-Superspeicher ist. Unsere wenigen verbliebenen Moore speichern so viel Kohlendioxyd, wie alle unsere Wälder zusammen. Trotzdem wird heute immer noch Torf abgebaut. Der Kauf von komplett torffreier Blumenerde ist deshalb wünschenswert, da dies ein Beitrag zum Moor- und Klimaschutz ist.

Und spuken Irrlichter im Moor herum? Tatsächlich können gelegentlich in der Nacht kleine Flammen über das Moor tanzen. Früher hielt man sie für die Seelen verstorbener Kinder, denn auch auf Friedhöfen kann dieses Naturschauspiel beobachtet werden. Verursacht werden diese Irrlichter durch austretende Faulgase, die sich selbst entzünden.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dies eine sehr lohnenswerte Exkursion war.

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