BUND-Kreisgruppe Warendorf

Exkursion zu Fließgewässern im Südkreis mit der Unteren Wasserbehörde

01. August 2023 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Naturschutz

Christiane Vogel und Andreas Kortenbreer von der UWB des Kreises Warendorf erklären die durchgeführten Maßnahmen an der Werse. Christiane Vogel und Andreas Kortenbreer von der UWB des Kreises Warendorf erklären die durchgeführten Maßnahmen an der Werse.  (BUND-Kreisgruppe Warendorf)

Nachdem die Kreisgruppe im Mai 2019 mit Dipl. Bauingenieurin Christiane Vogel und Dipl. Bauingenieur Andreas Kortenbreer von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Warendorf im Nordkreis renaturierte Gewässerabschnitte von Hessel, Bever und Brüggenbach besichtigt hatte, konnten wir uns nun mit beiden Experten  ökologische Verbesserungsmaßnahmen im Südkreis anschauen und zwar an ausgewählten Partien von Mussenbach, Forthbach, Maybach und Werse.

Jedes Gewässer bringt seine ganz besonderen Voraussetzungen mit und entsprechend unterschiedlich fielen die Maßnahmen aus: Beim Mussenbach in Westkirchen konnten sich innerhalb eines nur 5 Meter breiten Uferbereiches durch Abflachen der Böschung und Beseitigung von Ufer- und Sohlbefestigungen sowie die Anlage eines leicht mäandrierenden Gewässerverlaufs schon in kurzer Zeit typische Pflanzengesellschaften ansiedeln. Beim Forthbach am NSG Märzenbecherwald stand eine erheblich größere Fläche für eine naturnahe Verbesserungsmaßnahme zur Verfügung. Dieser ehemals eingezwängte Bach schlängelt sich nun durch Wiesen mit Sekundärauen und mehreren Blänken. Ein ganz anderer Eindruck bot sich den Exkursionsteilnehmern dagegen am Maybach in Diestedde: Dieser vorwiegend kiesgeprägte Bach kann seit einigen Monaten in einem leichten Tal  mäandrieren. Eindrucksvoll waren die  durchgeführten Maßnahmen zur Schaffung von vielfältigen Strukturen wie Steilwände, Kiessohlen und Totholz. Die Beobachtung eines Eisvogels ließ schon erahnen, welche positiven Effekte sich  dort in Zukunft einstellen werden. Zum Abschluss der Exkursion ging es an die Werse zwischen Beckum und Ahlen. Nach dem Hochwasserereignis 2001 mussten hier umfangreiche Retentionsflächen geschaffen werden. Das Ergebnis von ökologischen Verbesserungen in Kombination mit Hochwasserschutz ist eine großflächige naturnahe Aue.

„Es war, wie schon 2019, ein beeindruckender Nachmittag!“, so fasste ein Teilnehmer diese fast vierstündige Exkursion zusammen. „Wir wissen zwar alle, dass es noch ein weiter Weg ist, bis die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden, nämlich alle Fließgewässer in einem chemisch und ökologisch guten Zustand herzustellen. Aber diese Beispiele zeigen, wie die Natur und letztlich wir alle von solchen Renaturierungsmaßnahmen profitieren und wie wichtig es ist, weitere Renaturierungen der Gewässer zügig durchzuführen.“

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