Zunächst erläuterte Frau Kalthoff die Grundsätze dieser Gartenphilosophie: Der Begriff, abgeleitet vom englischen Begriff „permanent agricultur“, wurde seit den 1970er Jahren von Bill Mollison und David Holmgren geprägt und bedeutet so viel wie „ beständige Landwirtschaft/Kultur“. Angelehnt an das Ökosystem eines tropischen Waldes werden auf mehreren Zonen Nutzpflanzen angebaut: von großkronigen Bäumen über kleinwüchsige Bäume , Sträucher, Gemüse und Kräuter, Wurzelpflanzen und Bodendecker bis hin zu Kletterpflanzen. Ziel ist ein geschlossener Kreislauf, in dem sich Pflanzen gegenseitig fördern und in dem durch Mulchen und nur behutsames Jäten eine künstliche Bewässerung (fast) überflüssig wird. Beikräuter wie Brennnessel oder Gundermann sind ausdrücklich erwünscht. Die Ansiedlung von Nützlingen wie Wespen und Ameisen wird durch Totholz, durch Steinhaufen und etwa auch durch aufgestapelte Dachpfannen gefördert. Das Beobachten von Prozessen im Garten spielt eine große Rolle. Die Begebenheiten vor Ort werden berücksichtigt. Es wird mit und nicht gegen die Natur gearbeitet. Selbstverständlich wird auf Pestizide und Dünger verzichtet. Mit der Sorge für die Erde, für die Menschen und für eine gerechte Verteilung und Begrenzung von Konsumgütern ist die Idee der Permakultur nicht nur auf gärtnerischen Ertrag ausgerichtet, sondern beinhaltet eine grundsätzliche Einstellung zum Leben.
Der Garten in Enniger gab einen anschaulichen Eindruck von der praktischen Umsetzung dieser Grundsätze. In dem abwechslungsreich gestalteten, naturnahen Garten gab es viel zu entdecken. Etliche Anregungen und Hinweise von Frau Kalthoff wurden mit großem Interesse aufgenommen. Jeder fühlte sich in diesem Garten wohl, und manch einer verließ ihn mit der festen Absicht, die erhaltenen Anregungen auch in seinem Privatgarten umzusetzen.